Österreich feiert Rekord‑10:0 gegen San Marino – WM‑Quali‑Durchmarsch 10 Oktober 2025
Benedikt Immelmann 0 Kommentare

Als Marko Arnautović, Stürmer von West Ham United im 84. Minute zum vierten Mal traf, jubelten rund 37.500 Zuschauer im Ernst‑Happel‑Stadion, Wien lautstark. Der Österreichische Fußballbund (ÖFB) hatte am Donnerstag, dem 10. Oktober 2024, um 20:45 Uhr UTC einen historischen 10:0-Sieg gegen San Marino in der WM‑Qualifikation 2026 – Gruppe HErnst‑Happel‑Stadion erzielt. Der Triumph ist nicht nur das bisher größte Ergebnis in 119 Jahren österreichischer Länderspielgeschichte, sondern katapultiert die Ö24 in Führung der Gruppe H mit 15 Punkten und einer Tordifferenz von +20.

Historischer Kontext des österreichischen Fußballs

Seit seiner Gründung 1904 hat der ÖFB Höhen und Tiefen erlebt – von WM‑Teilnahmen 1954 und 1998 bis zu einer 28‑jährigen Durststrecke ohne Endrunden‑Qualifikation. Der letzte große Erfolg war der dritte Platz bei der Europameisterschaft 2008, doch seitdem fehlte der große Durchbruch. Der aktuelle Anlauf begann 2022, als Ralf Rangnick, Nationaltrainer das Team übernahm und einen modernen, offensiven Spielstil etablierte.

Im Frühjahr 2023 legte Rangnick den Grundstein für die heutige Aufstellung: ein Mix aus erfahrenen Stars und jungen Talenten, die in den Top‑Ligen Europas spielen. Dieser Mix zeigte im Qualifikationslauf bereits Wirkung – Siege gegen Estland (2:0), die Niederlande (3:2) und Bosnien‑Herzegowina (3:0) folgten.

Der Spielverlauf und die Tore

Der Auftakt kam bereits in der vierten Minute, als Marcel Sabitzer den Ball nach einem schnellen Konter ins Netz drückte. Nur vier Minuten später, in der achten Minute, setzte Marko Arnautović zum ersten Mal zum 2:0 ein.

In der 24. Minute erhöhte Michael Gregoritsch auf 3:0, danach folgten weitere Treffer, die fast alle innerhalb von zehn Minuten fielen: Romano Schmid (7:0), Stefan Posch (30. Minute) und noch einmal in der 42. Minute, Konrad Laimer (45.) und ein weiteres von Posch (30., 42.).

Der Höhepunkt kam zwischen der 47. und 84. Minute, als Arnautović viermal traf – ein Doppelpack in nur sieben Minuten, ein weiteres Mal im 83. Minute und schließlich das letzte Tor im 84. Minute. Der Junge Debütant Nikolaus Wurmbrand besiegelte die Bilanz in der 76. Minute mit seinem ersten Länderspieltor. Die Statistik endet damit: 10 Tore, 0 Gegentreffer, 9 Schüsse aufs Tor, 18 Ecken und ein Ballbesitz von rund 65 % für Österreich.

Trainer Ralf Rangnick und die Aufstellung

Rangnick musste aufgrund einer Knieverletzung von Christoph Baumgartner (FC Leipzig) die Startelf anpassen. Er setzte auf Patrick Pentz (Torwart, SK Sturm Graz), Kevin Danso (Verteidiger, Olympique Lyon) und Alexander Prass (Mittelfeld, Rapid Wien) in die Grundformation. „Wir wollten ein Kontrollspiel, das von unseren Flügeln ausgeht“, sagte Rangnick nach dem Spiel. „Die Rotation hat uns nicht nur frische Beine gebracht, sondern auch neue Torgefahr.“

Die Mannschaft zeigte zudem ein beachtliches Pressing, das San Marino kaum Raum ließ. Der Trainer lobte die Disziplin seiner Spieler: „In der Defensive haben wir kaum Fehler gemacht, und offensiv hat jeder Spieler das Tor gesucht.“

Bedeutung für die WM‑Qualifikation

Mit dem Sieg holen sich die Ö24 drei Punkte mehr als Bosnien‑Herzegowina, das ebenfalls 15 Punkte hat, aber ein Spiel mehr gespielt hat. Die überragende Tordifferenz von +20 gegenüber Bosniens +15 verschafft Österreich einen klaren Vorteil im Falle eines Punktgleichstands. Der nächste Pflichtspieltermin ist am Sonntag, dem 13. Oktober 2024, im Nationalstadion Bukarest gegen Rumänien. Ein Sieg dort würde die direkte Qualifikation nahezu sicherstellen.

Experten sehen den 10:0‑Erfolg als psychologischen Pluspunkt. „Ein derartiger Sieg bringt Selbstvertrauen, aber auch die Gefahr von Übermut“, warnt Dr. Martin Mitterbauer, Sportwissenschaftler an der Universität Innsbruck. „Die nächsten Spiele gegen stärkere Gegner werden zeigen, ob die Offensive auch gegen kompaktere Defensen funktioniert.“

Ausblick: Rumänien‑Spiel und langfristige Ziele

  • Datum: 13. Oktober 2024, 21:00 Uhr lok. Zeit
  • Ort: Nationalstadion Bukarest
  • Wichtige Spieler: Arnautović, Sabitzer, Laimer, Wurmbrand (Debütant)
  • Strategie: Ballbesitz‑Kontrolle, schnelle Flügelwechsel, Pressing
  • Ziel: Direkte Qualifikation für die WM 2026 in USA, Kanada und Mexiko

Der ÖFB hat für das laufende Jahr ein Budget von 120 Millionen Euro vorgesehen, das vor allem in Trainingszentren, Jugendförderung und die Vorbereitung auf die Endrunde fließt. Sollte Österreich die WM‑Quali abschließen, würde das nicht nur das 28‑jährige Do‑of‑dabei‑Ende beenden, sondern auch neue Werbeverträge und ein stärkeres internationales Image ermöglichen.

Key Facts

  1. Ergebnis: Österreich 10 – 0 San Marino
  2. Datum & Uhrzeit: 10. Oktober 2024, 20:45 UTC
  3. Ort: Ernst‑Happel‑Stadion, Wien
  4. Rekord: Höchster Sieg in 119 Jahren ÖFB‑Geschichte
  5. Top‑Torschütze: Marko Arnautović (4 Tore, 45. Nationaltore)

Frequently Asked Questions

Wie wirkt sich das 10:0 gegen San Marino auf die Tabellenposition Österreichs aus?

Der Sieg verschafft den Ö24 drei Punkte Vorsprung vor Bosnien‑Herzegowina und verbessert die Tordifferenz auf +20, was bei einem eventuellen Punktgleichstand entscheidend ist. Damit liegt Österreich eindeutig an der Tabellenspitze der Gruppe H.

Wer war der Torschützenkönig nach dem Spiel?

Mit 45 Treffern in 72 Länderspielen hat Marko Arnautović Toni Polster (44 Treffer) überholt und wird damit neuer Rekordtorschütze der österreichischen Nationalmannschaft.

Welche Rolle spielte Trainer Ralf Rangnick im Ergebnis?

Rangnick setzte trotz Verletzungsproblemen auf eine rotierte Startelf, die frische Kräfte brachte. Sein aggressives Pressing und die taktische Flexibilität wurden vom Team konsequent umgesetzt, was den achtfachen Torrausch ermöglichte.

Was steht als Nächstes für Österreich in der Qualifikation?

Am 13. Oktober trifft die Ö24 im Nationalstadion Bukarest auf Rumänien. Ein Sieg sichert die direkte Qualifikation für die WM 2026, ein Unentschieden würde die Entscheidung in die letzten Gruppenspiele schieben.

Wie wichtig ist der finanzielle Aspekt für die Zukunft des österreichischen Fußballs?

Der ÖFB plant für 2024 ein Budget von 120 Millionen Euro. Ein WM‑Platz würde Nebenwirkungen wie höhere Sponsorengelder, bessere TV‑Verträge und mehr Investitionen in Nachwuchsförderung mit sich bringen – ein echter Wirtschaftsmotor für den Sport in Österreich.